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Abschirmung in der Elektrogitarre1. "ES-335" beruhigtZum Thema Abschirmung und Masseführung habe ich mir erstmalig etwas tiefere Gedanken gemacht, als ich meine ES-700 umgebaut habe. Bei dieser Kopie der Gibson ES-335 handelt es sich um eine sogenannte Semi-Accoustic. Bild 1: Aria Pro II ES-700WR Arbeiten an der Elektronik gestalten sich, aufgrund der Konstruktion der Gitarre, immer etwas schwieriger. Die gesamte Elektronik muß durch den Schacht des Steg-Tonabnehmers in das Instrument gebracht werden. Wer hier Reparaturen oder Veränderungen vornehmen will, braucht also ein wenig Geduld. Abschirmungsmaßnahmen beschränken sich bei diesem Instrumententyp in der Regel auf die Verwendung von abgeschirmten Kabeln. Aria ist da jedoch noch einen Schritt weitergegangen und hat jedes Potentiometer in einem kleinen Gehäuse untergebrach (dust-proof shielded case). Bild 2: Dust-proof shielded case bei der ES-700 Hier zunächst das Resultat eines Umbaus als sogenanntes WiDi: Bild 3: Die Verdrahtung der ES-700 Man erkennt, daß Abschirmung und Signalmasse konsequent getrennt wurden. Auch die Signalmasse verfügt über eine Abschirmung. Folgende Überlegungen wurden dazu angestellt:
Die Konsequenzen sind:
Das Resultat ist recht gut. Meine ES-700 zählt nun zu den "ruhigen" Vertretern ihrer Art. Meine generelle Schlußfolgerung lautet also: Abgeschirmte Signalmasse und Schirmung so lange wie möglich getrennt halten!
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2. In neuem Lack...In einer massiven Elektrogitarre findet man nur sehr selten abgeschirmte Kabel. Lediglich die Zuleitung zur Anschlußbuchse und die Anschlußkabel zu den Humbuckern stellen eine Ausnahme dar. Bei Single-Coils nach Fender-Bauart sucht man eine Abschirmung in der Regel vergeblich! Daß eine Kette immer nur so stark ist, wie ihr schwächstes Glied, scheint sich bei den Instrumentenherstellern immer noch nicht herumgesprochen zu haben. Was hilft ein Koaxkabel zur Anschlußbuchse, wenn im E-Fach selber jedes Bauelement den Angriffen von elektrischen Störungen schutzlos ausgeliefert ist? Hier läßt sich also in vielen Instrumenten die Störempfindlichkeit nachträglich verbessern, indem das E-Fach und die Schächte der Tonabnehmer ebenfalls eine Abschirmung erhalten. Dazu gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten:
Soll es Folie sein, so sollte man unbedingt Kupferfolie nehmen. Handelsübliche Alufolie von der Haushaltsrolle hat leider einen schlechten Leitwert und ist daher ungeeignet. Darüber hinaus, läßt sie sich nicht löten. Auch wenn viele Hersteller solche Folie gerne unter das Pickguard oder auf die Innenseite eines E-Fachdeckels kleben, sollte man damit lieber den Schafskäse einwickeln und nicht die Elektronik seiner Gitarre! Bild 4: Alufolie, alles "Käse" für die Abschirmung Da die wenigsten E-Fächer "quadratisch und praktisch" sind, wird man nicht umhin kommen, die Abschirmung aus vielen kleinen Teilen zusammenzusetzen. Hier ist unbedingt darauf zu achten, daß alle Teile sauber und lückenlos miteinander verlötet werden. Neben Sorgfalt ist hier also auch viel Geduld gefragt! Lack hat den unbestreitbaren Vorteil, daß er sich wesentlich leichter in die betrefenden Räume eine Elektrogitarre bringen läßt. Leider sind diese Lacke nicht ganz billig und häufig auch nur in größeren Gebinden zu erwerben. 5 Liter Abschirmlack reichen mit Sicherheit für eine größere Produktion von Strats. Es gibt jedoch von der Firma Kontakt-Chemie den Abschirmlack EMV-35, der sich gut verarbeiten läßt, gute Abschirmgergebnisse erzielt und trotzdem noch bezahlbar ist. Wie es in einem E-Fach nach der Verwendung vom EMV-35 aussieht, zeigt das nächste Bild: Bild 5: E-Fach mit Abschirmlack Was dem E-Fach recht ist, ist für die Pickup-Schächte und den Raum für den Wahlschalter (in einer Paula) natürlich nur billig. Wenn man Abschirmung betreibt, dann sollte man die Arbeit auch vollständig machen, sonst macht es eigentlich keinen Sinn! Dazu gehört auch, daß die einzelnen Abschirmungen leitend mit der Schaltungsmasse verbunden werden. Bild 6: Abgeschirmter Tonabnehmerschacht und elektrischer Masseanschluß In Bild 5 wurde eine Lötöse mit einer Schraube im Schacht befestigt und nachträglich mit einer Schicht Lack versehen. Wie die Verdrahtung in einer HH-Gitarre aussehen kann, zeigt das nächste Bild: Bild 7: HH-Gitarre mit abgeschirmtem E-Fach Hier sind die abgeschirmten Fächer und Schächte gestrichelt dargestellt. Alle Abschirmungen werden auf einem gemeinsamen Punkt zusammengeführt und gelangen von dort zum Masseanschluß der Ausgangsbuchse. Bei einer solchen Abschirmung kann man auf die Verwendung von abgeschirmten Kabeln innerhalb der Fächer verzichten. Gleiches gilt dann häufig auch für den Masseanschluß der Saiten, der hier nicht mehr berücksichtigt wurde. |
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